Dänemark riskiert den Dorschkollaps in der westlichen Ostsee – mit zehnfach höheren Fangquoten im Vergleich zur wissenschaftlichen Empfehlung
Oceana fordert eine vorübergehende Schließung des kritisch überfischten Dorsches in der westlichen Ostsee, wenn am 10. bis 11. Oktober der Rat für Landwirtschaft und Fischerei die Fangquoten für 2017 in der Ostsee festlegt.
Press Release Date: October 7, 2016
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Am Montag, den 10. Oktober, werden die zuständigen Minister für Fischerei in Luxemburg die Gesamtfangmengen für die Fischbestände in der Ostsee festlegen. Angesichts des extrem schlechten Zustands des betroffenen westlichen Ostseedorschbestandes, als Folge von jahrzehntelanger Überfischung und Missmanagement, fordert Oceana eine vorübergehende Totalfangsperre für den Bestand im Managementgebiet 22-24, damit sich der Bestand erholen und der Fischfang für die Zukunft gesichert werden kann. Die dänische und die deutsche Regierung scheinen sich jedoch dagegen zu sträuben, in die Zukunft zu investieren und ziehen es stattdessen vor, den Bestand weiterhin zu überfischen und auf einem gefährlich niedrigen Niveau zu belassen.
„Regierungen sollten eigentlich über die Gesetze wachen. Die gemeinsame Fischereipolitik der EU fordert, die Bestände wieder auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Den wissenschaftlichen Rat zu ignorieren, grenzt an Illegalität,“ erklärt Lasse Gustavsson, leitender Direktor von Oceana in Europa. „Der Dorsch ist der am meisten überfischte Bestand in der Region, durch eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung könnte sein Wiederaufbau Arbeitsplätze schaffen und uns mit Nahrung versorgen. Noch haben die Minister die Möglichkeit, nächste Woche die richtige Entscheidung zu treffen, und wir hoffen sehr, dass die Vernunft siegen wird und der Dorsch eine Chance auf ein Comeback bekommt.“
Mehr Information zu den westlichen Ostseedorsch unter
Oceanas Empfehlungen zu den Gesamtfangmöglichkeiten für die Ostsee in 2017