Neue Kampagne „Size Matters“, auf deutsch „die Größe zählt“, warnt Käufer vor dem Kauf von Babyfischen

 

Eine Datenbank für Mindestgrössen für 75 Fischarten, einschließlich den  innerhalb der EU gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgrössen und Vorschlägen, wo Maßregeln fehlen

Oceana fordert eine Mindestgröße entsprechend der Körpergröße zum Zeitpunkt der Fortpflanzungsfähigkeit oder größer

Der spanische Hollywood-Schauspieler Miguel Ángel Silvestre präsentierte eine neue digitale Datenbank, um Verbrauchern dabei zu helfen, den Kauf von „Baby“-Fischen zu vermeiden. Die Seite, die von der Interessenorganisation Oceana entwickelt wurde, ermöglicht es Käufern zu prüfen, ob der von ihnen gekaufte Fisch über ein gesetzlich vorgeschriebenes Mindestmaß verfügt und ob dieses Maß der Körpergröße zum Zeitpunkt der Fortpflanzungsfähigkeit des Fisches entspricht oder nicht. Die Aufklärungskampagne strebt letztendlich eine Änderung der EU-Verordnung an, die zurzeit den Fang und Verkauf von „Baby“-Fischen ermöglicht.

Aktuell verfügen lediglich 55 Fischarten innerhalb der Europäischen Union (EU) über festgelegte Mindestgrößen. Für viele dieser Fischarten ist die Mindestgröße geringer als die Körpergröße, die der Fisch bei Fortpflanzungsreifehat. Bei beliebten Meerestieren wie dem Kabeljau, Seehecht, Schellfisch, der roten Meerbarbe, dem Norwegischen Hummer (Kaisergranat) sowie dem Schwertfisch ist dies der Fall. Für viele andere Arten, wie Seeteufel, Schwarzer Heilbutt und Blauer Wittling hat die EU, ungeachtet derer wirtschaftlichen Bedeutung, keine Mindestgröße festgelegt.

 
Screenshot von FishSizeMatters.eu   © OCEANA/ Panthalassa

 

„Die Überfischung hat dazu geführt, dass immer mehr „Baby“-Fische gefangen werden, um der Nachfrage begegnen zu können. Alle Fische innerhalb der EU sollten eine Mindestgröße haben, die ihrer Körpergröße zum Zeitpunkt der Fortpflanzungsfähigkeit oder größer entspricht. Es ist allein gesunder Menschenverstand, den „Baby“-Fischen zu ermöglichen zu wachsen und sich fortzupflanzen, sodass langfristig mehr Fische für die Verbraucher als auch für die Fischer verfügbar sind“, sagte Lasse Gustavsson, geschäftsführender Direktor von Oceana in Europa.

Miguel Ángel Silvestre, der die Oceana-Kampagne „Fish Size Matters“ vorstellte und derzeit in dem  US-Drama Sense8 und der sehr populären Netflix-Krimiserie Narcos mit spielt, sagte: „Wir müssen die Art und Weise, wie wir uns mit dem Meer und dem Planeten auseinandersetzen, ändern. Wenn wir auf sie achtgeben, dann werden wir alle gewinnen.“

Allein in Europa sind 64 % aller Fischbestände überfischt. Dies bedeutet, dass die Rate in der Fischpopulationen gefangen werden schneller ist als die Fischarten natürlich reproduzieren können, und das bedeutet, dass es immer weniger Fische im Meer gibt und weniger auf unserem Tellern landen. Damit die Überfischung von Babyfischen gestoppt werden kann, sollten Mindestgrößen für alle innerhalb der EU gefangenen und verkauften Fische eingeführt und Fangbeschränkungen gemäß wissenschaftlichen Empfehlungen festgesetzt werden. Eine wissenschaftliche Studie im Auftrag von Oceana stellte fest, dass sich die Fangmengen innerhalb von zehn Jahren sogar um 60 % erhöhen könnten, wenn wir die Fischbestände nachhaltig bewirtschaften.

Video mit Miguel Ángel Silvestre über „Fish Size Matters