Dänemark verhindert Schutz von 69 gefährdeten Arten in der Ostsee
Unter den vom Aussterben bedrohten und stark gefährdeten Arten, denen der Schutz verwehrt wird, sind der Europäische Aal, der Schweinswal und die Eiderente
Während der 37. Jahrestagung der Helsinki-Kommission zum Schutz der Ostsee (HELCOM) am vergangenen Freitag wurden drei Jahre Arbeit von 88 führenden Experten verworfen als die Mitgliedsländer nur der stark abgeschwächten Version eines Plans zum Schutz und zur Bestandserholung der am meisten gefährdeten Arten in der Ostsee und im Kattegat zustimmten. Die internationale Umweltschutzorganisation OCEANA nennt Dänemark als Alleinschuldigen, der den Schutz von 69 gefährdeten Arten in der Region vereitelt hat.
„Dänemarks kurzsichtige Haltung steht im Widerspruch zum vorherrschenden Willen der Helcom-Mitglieder, bedrohte Arten zu schützen und ist alarmierend für die Zukunft der Ökosysteme der Ostsee“, erklärt Lasse Gustavsson, Geschäftsführer von OCEANA Europa. „Es ist inakzeptabel, dass eine einzige, nicht umweltbewusste Regierung dazu imstande ist, nachhaltige Schäden weit über ihre eigenen Gewässer hinaus zu verursachen. Wir hoffen, dass die anderen Länder ehrgeizigere Maßnahmen umsetzen als diejenigen, die während der Tagung beschlossen wurden.“
OCEANA prangert Dänemarks fortgesetzte Blockadehaltung an, die den Meeresschutz in der Region zu verhindert. Dänemark ist die einzige Nation, die sich erst geweigert hat, an der wissenschaftlichen Bewertung bedrohter Arten teilzunehmen, dann den ursprünglichen Erhaltungsplan ablehnte, und diesen schliesslich, nach wiederholten Verzögerungen, erheblich abgeschwächt hat.
Der genehmigte Erhaltungsplan gilt für Pflanzen und Lebewesen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten der HELCOM. Die Untersuchungen wurden im Jahr 2013 durchgeführt und sind erste Beurteilung der Artengefährdung in der Ostsee, die sich unter Einbeziehung aller Meeressäuger, Fische, Vögel, Wasserpflanzen und Wirbellosen nach den Kriterien der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) richtete. Von 1750 untersuchten Arten wurden 69 als in der Ostsee als gefährdet bewertet und hiervon sind drei mittlerweile regional ausgestorben: der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus), der Glattrochen (Dipturus batis) und die Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica).
„Drei Arten sind aufgrund menschlicher Einwirkungen in der Ostsee schon ausgestorben und es scheint, dass Dänemark damit zufrieden ist, dass weitere Pflanzen und Lebewesen dasselbe Schicksal erleiden“, fügte Gustavsson hinzu.